Schach und PISA 2012

Bei PISA 2012 wurde zum ersten Mal im Schülerfragebogen die Fünfzehnjährigen nach der Häufigkeit des Schachspiels befragt. Die Ergebnisse sind interssant, weil sie zum einen die Möglichkeit geben zu sehen, in welchen PISA-Ländern (69) mit welcher Intensität Schach gespielt wird und zum anderen Auskunft gibt, ob das Schachspiel einen Einfluss auf die Leistungsfähigkeit der Schüler/innen hat.

Die Länder, in denen Schach bei den Jugendlichen am bekanntesten ist und zumindest ab und zu mal gespielt wird, sind folgende:

                                                                         

Land

%

Shanghai-China

70,91

Türkei

69,65

Kasachstan

67,75

Perm (Russische Föderation)

61,44

Thailand

61,40

Vietnam

58,30

Rumänien

57,26

Jordanien

56,83

Malaysia

54,72

Katar

53,87

Macao-China

53,75

China Taipei

53,64

Bulgarien

52,68

Peru

52,22

Hong Kong-China

52,04

Montenegro

49,46

Vereinigte arabische Emirate

49,05

Kolumbien

48,58

Russische Föderation

48,28

 

Die inzwischen wissenschaftlich belegte Annahme, Schachspieler/innen seien die besseren Schüler/innen, wird auch von der PISA –Studie bestätigt. Allerdings sind es nicht die hartnäckigsten Spieler, welche die besten Leistungen erzielen, sondern die moderaten Spieler, welche mehrmals im Monat dem königlichen Spiel frönen.

Beispiel Südtirol:

 

Das Schachspiel ist nach wie vor eine Domäne der Buben. Die weltweit in der PISA-2012 – Studie befragten Fünfzehnjährigen verteilen sich auf die Geschlechter:

 

Buben

Mädchen

Spieler

54,0%

29,1%

Nichtspieler

46,0%

70,9%

 

Sieht man vom Geschlecht ab, welches i.a. eine der  stärksten Einflussvariablen in Bezug auf die Ergebnisse ist, erzielen die Schachspieler vor allem in Südtirol die wesentlich besseren Ergebnisse in  allen drei PISA-Bereichen als die Nichtspieler. Auch in Italien liegen die Schachspieler in Mathematik und in den Naturwissenschaften leicht vorn, während sie auf OECD nur in Mathematik leicht, aber nicht signifikant vorne liegen.

 

MATHEMATIK

NATURWISSENSCHAFTEN

LESEVERSTÄNDNIS

Spieler

Nichtsp.

Spieler

Nichtsp.

Spieler

Nichtsp.

OECD

460

458

466

470

459

474

Italien

501

492

499

494

473

473

Südtirol

535

512

534

513

490

474

 

An welchen Schulen (deutsche und ladinische Schulen mit mindestens 10 getesteten Schülern) geben die Schüler/innen an, häufig Schach zu spielen?

Schule

CHESSIND

RG Bozen

1,000

RG Brixen

0,920

Vinzentinum

0,875

TFO Brixen

0,792

RG Bruneck

0,773

Cademia St. Ulrich

0,769

TFO Bau (Geometer)

0,762

Landwirtschaftliche Oberschule

0,762

WFO Auer

0,727

TFO Meran

0,700


CHESSIND ist ein personenbezogenener Index der Häufigkeit des Schachspielens.